Warum das Schwimmen in kaltem Wasser so gut für uns ist

Normalerweise verbinden wir mit Kälte etwas Unangenehmes, etwas, das es zu vermeiden gilt und vor dem man sich schützen muss. Wenn die Temperaturen fallen, ziehen wir uns zurück, packen uns warm ein, drehen die Heizung auf und widmen uns lieber Indoor-Aktivitäten. Tatsächlich hat die Kälte aber viel Gutes für uns zu bieten, das passende Equipment und die richtige Herangehensweise vorausgesetzt. Also aufgepasst, ihr Wintersportarten! So wie das Freiwasserschwimmen immer mehr Fans gewinnt, lernen nämlich auch immer mehr Menschen die Vorzüge eines kalten Bades zu schätzen.

In unter 15°C kaltem Wasser zu schwimmen, ist nicht nur etwas für Leute, die die Extreme suchen, alle können sich dieser Herausforderung stellen. Zunächst geht es darum, die mentale Barriere zu überwinden, die uns daran hindert, uns der Kälte auszusetzen. Das lässt sich zu Hause mit kalten Duschen üben, die mit jedem Tag etwas länger werden. Dabei ist es wichtig, möglichst ruhig und tief zu atmen, um den Körper gut mit Sauerstoff zu versorgen und die Selbstbeherrschung zu trainieren.

 

 

Fühlt man sich bereit und trifft angemessene Vorsichtsmaßnahmen, kann man genüsslich in Seen, Flüssen oder im Meer schwimmen. Ganz ohne Bahnen, Kachelzählen oder eine Uhr an der Wand, die einem die Startzeiten diktiert. Zu den positiven sportlichen Effekten kommt hinzu, dass man sich in der freien Natur bewegt, frische Luft atmet und Körper und Geist in Einklang bringt. Aber das ist noch immer nicht alles, denn das kühle Wasser bietet weitere wunderbare Vorzüge.   

Es stimuliert und stärkt unser Immunsystem, so dass dieses zukünftig besser gegen Krankheitserreger und Infektionen gewappnet ist. Kaltes Wasser regt außerdem den Stoffwechsel an, indem das braune Fettgewebe gezwungen wird, Wärme zu erzeugen, um die Körpertemperatur konstant zu halten, was wiederum den Kalorienumsatz steigert.

 

 

Kälte verbessert die Durchblutung und vermindert Flüssigkeitseinlagerungen. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, wodurch sich der Druck erhöht, mit dem das Blut durch sie hindurchströmt. Haut und Muskeln kontrahieren ebenfalls und helfen dabei, Giftstoffe, die sich in der Unterhaut angesammelt haben, besser abzutransportieren. Die Haut sieht gesünder aus, da sich die Poren verkleinern, ihr natürlicher Glanz, ihre Festigkeit und Elastizität kehren zurück.

Wenn wir Kälte ausgesetzt sind, schaltet das Gehirn auf Alarmbereitschaft, was zur Ausschüttung von Noradrenalin, Dopamin und Endorphinen führt. Dopamin macht uns wach, denn es ist für die Hemmung der Melatoninproduktion und die Steuerung des Schlaf-Wach-Zyklus verantwortlich. Kaltes Wasser aktiviert aber auch den Parasympathikus, so dass sich unsere Schlafqualität spürbar verbessert. Noradrenalin wiederum fördert die geistige Klarheit, da es an Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozessen beteiligt ist, und hat einen positiven Einfluss auf unsere Selbstwahrnehmung. Es lässt sich also schlussfolgern, dass kaltwasserschwimmen unsere Stimmung verbessert und die Symptome depressiver Zustände abschwächt.

 

 

Schwimmen in kalten Gewässern ist ein Abenteuer, das uns eine neue Form der Selbstfürsorge entdecken lässt. Es bietet eine ideale Balance zwischen geistiger und körperlicher Herausforderung – und das für alle Menschen.